“Ich streife heimatlos mit dem Wild…”

Exil und Heimat in Leben und Dichtung der deutsch–jüdischen Dichterin Else Lasker–Schüler

10.11.2024 - 15:30 bis 18:00

Else Lasker-Schüler, „die Verscheuchte“ – sie wurde vertrieben aus Nazi-Deutschland, vertreiben auch immer wieder aus ihrem Züricher Exil, und blieb eine Fremde in Deutschland, in Zürich wie auch in ihrem letzten Exil in Jerusalem. Dennoch hat diese große deutsch–jüdische Dichterin bis zu ihrem Tod im fernen Jerusalem nie aufgehört, die Straßen und Plätze, Häuser und Gärten, die Menschen und Ereignisse in ihrer Heimatstadt zu erinnern. Ihre Sehnsucht nach Heimat blieb das zentrale Thema ihrer Gedichte und Texte. Aber wo ist Heimat, aus der wir nicht vertrieben werden? Im „Hebräerland“ – einer poetischen Erzählung ihres letzten Exils in Palästina – werden das Kindheitsparadies und Jerusalem poetisch verwoben. So tauchen Erinnerungen an die geliebte Mutter und an ihren früh verstorbenen Bruder auf, in denen beide schon im Wald auf der Kaiserhöhe in Elberfeld auf magische Weise von Jerusalem besucht wurden. Heimat Jerusalem bleibt das Erlösungsversprechen, bleibt poetisches Sehnsuchtsziel, die Stadt selbst am Ende der 30er und am Anfang der 40 er Jahre aber ängstigt die Dichterin, dennoch setzt sie sich konkret helfend für die Rückkehr ihres leidgeprüften Volkes nach Palästina ein. Ihre Vision: ein friedliches, nachbarschaftliches Zusammenleben der Religionen und Völker, in dem jede und jeder friedlich unter seinem Weinstock und Feigenbaum leben kann.

Mitwirkende:
Johanna Schmidt, Violine
Vicente Bögeholz, Gitarre
Rezitation: Mona Creutzer
Theater k; Sylvia Engels
Ökumenische Citykirche St. Nikolaus
An der Nikolauskirche 3, 52062 Aachen

Foto: frei verfügbar