Holocaustgedenktag 2023
Veranstaltung
29.01.2023 - 15:00 bis 16:30
„Wer könnte atmen ohne Hoffnung…“ – Leben und Werk der deutsch – jüdischen Dichterin Rose Ausländer
Gedenkveranstaltung an die Shoah am Sonntag, dem 29. Januar 2023 um 15 Uhr in der Citykirche St. Nikolaus
Mitwirkende: Johanna Schmidt, Violine
Lydia Hilgers, Klavier
Mona Creutzer, Theater k: Rezitation
Sylvia Engels; Maire- Therès Jung; Angelika Quadflieg, Monika Schmitz
Rose Ausländer ist eine der bedeutendsten jüdisch – deutschen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Alfred Margul Sperber nannte sie bewundernd „die Sappho der östlichen Landschaft“. Rosalie Scherzer kam am 11. Mai 1901 in Czernowitz, in der Landschaft der Bukowina zur Welt. Sie nannte das „Buchenland“ liebevoll, „die Landschaft, die mich erfand“.
Czernowitz, auch „Klein – Wien“ genannt, war damals die östlichste und bedeutenste deutschsprachige Kulturmetropole der österreichisch – ungarischen Doppelmonarchie,
Anderthalb Jahrhunderte war die Bukowina eine Heimat jüdisch – deutscher Symbiose.
Paul Celan, Alfred Margul – Sperber und Selma Meerbaum –Eisinger und auch viele jiddische Dichter sind in Czernowitz geboren.
Die für Literatur, Lyrik, Theater, Philosophie aufgeschlossene, liberale Atmosphäre in der Stadt, das friedliche Zusammenleben verschiedener Völker und Kulturen und zugleich eine vom Chassidismus geprägte Wort – und Naturmystik sind die geistigen Quellen aus denen die spätere Dichterin ihre Sprache schöpft.
Schreiben wird für Rose Ausländer zur Überlebensquelle: Schreiben ist Überleben. Gedichte sind ihr Lebensatem.
Dies gilt besonders für die Zeit der Shoah, in der Rose Zwangsarbeit im Straßenbau leisten musste, in der sie sich in ständiger Todesangst vor der Deportation befand und sich in Kellern mit ihrer Mutter verstecken musste, in dieser Zeit wird das Wort, das Gedicht, die geistige Welt zur Kraft, zu überleben.
Foto von Rose Ausländer