Martin Luther und das Judentum

Rückblick und Aufbruch

Ausstellung

04.09.2021 bis 03.10.2021

Martin Luther hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. In der Anfangszeit der Reformation hat er dafür plädiert, die Juden menschlich zu behandeln. Später hat er sie unerträglich geschmäht und die Anwendung von Gewalt gegen sie gefordert.

Auch sein weiteres Schrifttum lässt keinen Raum für jüdisches Leben. Alles Licht fällt auf die Seite des Evangeliums, alles Dunkel auf die jüdische Seite, symbolisiert vom Gesetz ohne Gnade.

Lucas Cranach und seine Schule haben diese Auffassung Luthers auf vielen Bildern umgesetzt. Durch Wort und Bild ist seine negative Sicht der Juden durch die Jahrhunderte hin wirksam geworden. Das jüdische Selbstbild blieb bedeutungslos, obwohl Jesus, wie Luther anfangs betonte, „ein geborner Jude“ war.

Erst nach dem Holocaust haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem lastenden Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen. Hier reiht sich die Ausstellung ein. Sie wird von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro College Berlin getragen. Auf ihren   Tafeln erhalten jüdische und christliche Perspektiven Raum.

Titelbild: Ausschnitt aus dem Weimarer Altarbild von Lucas Cranach mit dem Motiv Gesetz und Evangelium (Stadtkirche St. Peter und Paul, 1555)

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 9.00 bis 19.00 Uhr.