Gedenkgottesdienst

für fehlgeborene, totgeborene und früh verstorbene Kinder

Spirituelle Feier

22.11.2019 - 19:00 bis 21:00

„…und hinter dem Horizont wartet Liebe…“

Ökumenischer Gedenkgottesdienst für fehlgeborene, totgeborene und früh verstorbene Kinder
Freitag, 22.11.2019 um 19.00 Uhr in der Citykirche St. Nikolaus

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte, wie es am Horizont verschwindet.

Das Gedicht „Was ist Sterben“ des amerikanischen Missionars Charles Henry Brent“ ist das zentrale Gleichnis im ökumenischen Gedenkgottesdienst  für Eltern und Angehörige, die ihre Kinder durch eine Früh – oder Fehlgeburt oder durch einen frühen Kindstod verloren haben.

Betroffene Eltern gestalten diesen Gedenkgottesdienst mit viel Liebe und Sorgfalt vor.

In der Mitte des Gottesdienstes erinnern  wir in der Verlesung der Namen an jedes einzelne verstorbene Kind.

In diesem Jahr gestalten  wir mit einer Raumskulptur eines großen Segels und kleineren Papierschiffen, geschaffen von der Künstlerin Jenny Verhoegen, einen Gedenkraum, in den alle Eltern, Geschwisterkinder und Freunde ihre Erinnerungen und Gefühle gestaltend einbringen können. .

 

Ich stehe am Ufer des Meeres.
Ein Schiff segelt mit der Morgenbrise hinaus auf den Ozean –
ein Bild von überwältigender Schönheit!

Ich stehe da und schaue ihm nach, wie es sich immer weiter entfernt,
bis es schließlich hinter dem Horizont ganz verschwunden ist.

Neben mir sagt jemand: „Es ist verschwunden.“
Ich sage: „Verschwunden – ja, und doch: wohin?“
Verschwunden nur aus meinem Blickhorizont – nicht mehr und nicht weniger.
Das Schiff an sich samt Masten, Rumpf und Holmen bleibt doch so groß,
wie es war, als ich es zum ersten Mal sah,
und wird auch ohne Zweifel  seine lebendige Fracht in den Hafen seiner Bestimmung bringen.

Für meinen Blick zwar wurde es immer kleiner,
aus meinem Blick ´gar verschwand es ganz,
doch das Schiff an sich erfuhr nicht die kleinste Veränderung.

Sagt also jemand neben mir: „es ist verschwunden“, so gibt es in demselben Augenblick
andere – jenseits meines Horizontes -, die es wiederum kommen sehen.
und diese anderen erheben nun ihre Stimmen,
um es ihrerseits  willkommen zu heißen
und rufen ihm voller Freude zu:
„Da kommt es!“

 

In diesem Gleichnis können wir das Sterben verstehen.

Freie Übersetzung des Gedichts: „Dying“ von Charles Henry Bent

Hier finden Sie den Flyer der Veranstalter.