„Untrennbar verwoben“
Spirituelle Feier
04.11.2016 - 19:00 bis 20:30
„Untrennbar verwoben“ – in diesen beiden Worten steckt das Bild eines farbenfrohen, gewebten Stoffes, der nicht zerrissen werden kann – und soll. Denn, wenn der Stoff zerrissen wurde, ist nichts mehr so, wie es war.
Aber was ist damit gemeint? Was soll nicht zerrissen werden?
Wer am 4. November abends in die Citykirche in Aachens Großkölnstraße geht, wird eine Antwort erhalten. Dort treffen sich, wie schon in den vergangenen Jahren, viele Paare, aber auch ältere Menschen und junge Erwachsene und denken an die, die sie verloren haben. Jene winzigen Kinder, die noch vor der Geburt oder kurze Zeit später gestorben sind. Oder ältere, vielleicht auch erwachsene Kinder. Da ist es nicht wichtig, woran und in welchem Alter – oder wann genau in der Schwangerschaft das geschah. Wichtig ist: Der Stoff, der aus Hoffnung und Freude gewebt wurde, ist zerrissen. Und nicht wenige fürchten, dass nach der Tod ihres Kind nichts wieder gut werden wird. Einige sind dort, die schon Jahre mit dem Verlust leben – und bestätigen, dass es zwar nie mehr wird, wie es war, aber etwas anderes wächst. Und wieder andere kommen, weil sie den Zuspruch eines Gottesdienstes suchen, die Gegenwart ihres Gottes.
Alle gemeinsam werden an diesem Abend einen Stoff weben, als ein Zeichen des Gedenkens, aber auch der gemeinsamen Tuns – und jeder, der ein Stoffband durch den Webrahmen zieht, kann als bleibende Erinnerung ein kleines Stück Stoff mit nach Hause nehmen.
Gestaltet wird der Gedenkgottesdienst von Pfarrerin Sylvia Engels und dem Verein Verwaiste Eltern e.V., einer Gruppe von betroffenen Eltern. Er beginnt um 19 Uhr und im Anschluss daran gibt es die Gelegenheit, noch bei Brot und Wein zu verweilen oder ein Gespräch zu suchen. Herzlich eingeladen sind alle, die betroffen sind, ob als Eltern und Geschwister,, Familienangehörige, Freunde oder Therapeuten.