Zentraler Holocaust-Gedenktag in Aachen
Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung! Sachor! Die Erinnerung ist in den Namen Gottes eingeschrieben, in den Namen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs, der kein Gott von Toten, sondern von Lebenden ist. Ohne die Erinnerung wissen wir nicht, wer wir sind und was wir hoffen dürfen. Jüdischsein heißt im Hören auf ein Jahrtausende altes Gedächtnis, Humanität zu erlernen und zu leben. Am Sonntag vor oder nach dem 27. Januar gedenken wir jedes Jahr an die Vernichtung von 6 Millionen europäischen Juden in deutschen Konzentrationslagern.
In den letzten Jahren gedachten wir verfolgter deutsch-jüdischer Dichter und Dichterinnen, besonders der Dichterin Hilde Domin, die nach 12 Jahren des Exils mit ihrem Mann, dem Archäologen und Übersetzter Erwin Walter Palm, nach Heidelberg zurückkehrte und sich immer wieder für verfolgte Minderheiten, für den demokratischen Rechtsstaat und die Menschenrechte einsetzte. Wir gedachten der Biographie des späteren Richters am europäischen Gerichtshof in den Haag, Thomas Burgenthal. Wir erinnerten an die Cellistin des London-Symphonie-Orchesters Anita Lasker-Wallfisch, die mit ihrer Schwester Renate Lasker-Harpprecht im Mädchen Orchester von Auschwitz spielte. Wir gedachten des Romanisten und Chronisten des alltäglichen Antisemitismus Victor Klemperer anhand seiner Tagebücher. Wir gedenken in 2017 des Journalisten, Romanciers und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel, der als 15 Jähriger das Konzentrationslager Auschwitz überlebte.
Das ökumenische Vorbereitungs-Team: Pfarrerin Sylvia Engels für die Cityseelsorge; Angelika Quadflieg, kfd-Regionalverband; Marie Therès Jung, kfd-Diözesanverband; Monika Schmitz, kfd-Diözesanverband.