Nahtstellen. Fühlbar. Hier.

Veranstaltung

09.11.2018 - 19:30 bis 20:30

Eine musikalisch-literarische Mahnung – in Erinnerung an die Novemberpogrome 1938

 In ihrem „Sehnsuchtslied“ sucht eine junge Frau nach einem verlorenen Ton:

Du suchst lange – Moll und Dur und Moll / werden lebend unter deinen Händen. / Und dann schlägst du plötzlich eine Taste an, / und – es kommt kein Ton.“ Ein Jahr später wird sie in einem Arbeitslager sterben. Das Gedicht ihrer vergeblichen Suche endet mit dem Bild einer Stille. „Die Stille, die deine Tränen nicht begreift.“

2018, 80 Jahre nach der „Reichskristallnacht“ soll keine Stille herrschen. Diese eine Nacht im Jahr 1938 markiert den Übergang von der bereits jahrelangen Diskriminierung der deutschen Juden zu ihrer systematischen Verfolgung und Ausrottung. In dieser Nacht zeigte sich das deutsche Volk vor allem in seinem Gewaltpotential und ängstlichem Wegschauen. Im Rahmen vieler Veranstaltungen, die vom VVN und dem „Gedenkbuchprojekt der Opfer der Shoa in Aachen“ angeregt wurden, läd das Theater K zu einem „musikalisch-literarischen Erinnern“.

Die Pianistin Galina Ryzhikova, die Sängerin Catharina Marquet und die Schauspielerinnen Mona Creutzer und Annette Schmidt gestalten einen Abend, der -in Wort und Klang- nach verlorenen Tönen sucht, aber auch in lyrischen Texten und Zeitzeugenberichten über den „Zivilisationsbruch – Reichspogromnacht“ die Nahtstellen zum Hier und Jetzt fühlbar macht. „..Nahtstellen, fühlbar, hier…“  Paul Celan

Mit Kompositionen, Liedern und Texten u.a. von: Kurt Weill, Arnold Schönberg, George Gershwin, Irving Berlin / Charlotte Salomon – “Leben? OderTheater?”, Konrad Heiden – „Eine Nacht im November“, Selma Meerbaum-Eisinger – „Sehnsuchtslied“, Rose Ausländer, Masche Kaleko, Tuvia Rübner, Zeitzeugenberichte und Pressereaktionen aus Aachen und dem umliegendem Ausland.

Eintritt: 5,- €
Reservierung: Theater K, Tel.: 0241 151155, theater-k@arcor.de

Foto: H.L. Moll